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Libellen auf der Spur

Projekt: Projektvorstellung - Seminare - Kartierungs-App - Kartierung - Projektflächen
Libellen: Artengruppen - Entwicklung - Lebensräume - Gefährdung

 

Hufeisen-Azurjungfern während der Paarung - sie bilden das für Libellen typische Paarungsrad
Der Lebenszyklus der Libelle - Wanderer zwischen den Welten

Alle Libellenarten durchlaufen die gleiche Entwicklung: Ei - Prolarve - Larve - Libelle (Imago). Dabei bewohnen sie im Laufe ihres Lebens ganz unterschiedliche Lebensräume. Die ausgewachsene Libelle lebt als Fluginsekt an Land, die Ei- und Larvenstadien hingegen im Wasser.

Paarung:

Vor dem Ei steht natürlich die Paarung der männlichen und weiblichen Libelle, bei der das Männchen mit seinen Hinterleibsanhängen das Weibchen am Kopf ergreift. In dieser Formation, die auch Tandem genannt wird, fliegen vor allem die Kleinlibellen gemeinsam zu einem Sitzplatz. Erst jetzt füllt das Männchen sein Begattungsorgan mit Sperma. Das Weibchen krümmt seinen Hinterleib stark nach vorn und bringt seine Genitalöffnung an das Begattungsorgan des Männchens. So sind beide Tiere zum typischen "Paarungsrad" vereinigt. Je nach Art dauert die Paarung einige Minuten bis etwa eine Stunde.

Bei den Großlibellen verläuft die Paarung nach demselben Muster, nur dass sie nicht komplett im Sitzen vollzogen wird sondern im Flug beginnt und im Sitzen endet.

Eiablage:

Nach der Paarung folgt die Eiablage. Diese vollzieht sich von Art zu Art unterschiedlich. Einige Libellen legen ihre Eier im Tandem ab, bei anderen beschützt das Männchen das Weibchen während der Eiablage aus dem Luftraum heraus und bei wieder anderen Arten legt das Weibchen die Eier ganz allein ab.

Aber nicht nur die Art der Eiablage variiert, sondern auch der Ablageort. Die meisten Libellen heften ihre Eier an Wasserpflanzen oder stechen sie in diese hinein - entweder über oder unter Wasser. Manche Arten geben die Eier aber direkt ins Wasser ab. Einzelne Arten sind bei ihrer Eiablage an ganz bestimmte Pflanzen gebunden, wie z.B. die Grüne Mosaikjungfer. Sie legt ihre Eier ausschließlich an die Blätter der seltenen Krebsschere.

Etwa drei bis vier Wochen nach der Eiablage schlüpft die Larve; wenn die Eier erst spät im Jahr abgelegt wurden kann der Schlupf auch erst im nächsten Frühjahr erfolgen.

Ein typischer Lebenszyklus für Libellen - beispielhaft an der Gebänderten Prachtlibelle dargestellt (Zeichnung D. Glitz)

Exuvie - so nennt man die verlassene Außenhülle, die nach der letzten Häutung der Larve, dem Schlupf zur Imago, zurückbleibt (Foto: H. Cordsen)
Larvenstadium:

Das erste Larvenstadium ist wurmförmig und wird auch Prolarve genannt. Wenige Minuten nach dem Schlupf häutet sich die Prolarve zum ersten Mal zur richtigen Larve. Die Larven aller Libellenarten leben räuberisch im Wasser. Zu ihren Beutetieren zählen verschiedene Wasserinsekten, Kleinkrebse und Würmer. Größere Arten können sogar Jungfische und Amphibienlarven erbeuten.

Sie müssen sich selber aber auch vor Fressfeinden in Acht nahmen, denn bei räuberischen Fischen, anderen Insekten, Amphibien und bei im Wasser jagenden Vögeln stehen sie auf dem Speiseplan.

Die Larven häuten sich bis zum finalen Schlupf je nach Art noch weitere sieben- bis elfmal. Auch die Entwicklungsdauer der Larve variiert von Art zu Art. Sie kann nur zwei bis drei Monate dauern, im Maximum aber ca. fünf Jahre. Hieraus ergeben sich sehr unterschiedliche Ansprüche an die Libellengewässer. Denn schnellentwickelnde Arten kommen durchaus mit sommertrockenen Gewässern klar, während mehrjährige Entwicklungen eine durchgehende Wasserführung verlangen.

Es gibt "Allrounder", deren Larven in den meisten Gewässern unproblematisch aufwachsen können. Andere Arten sind aber extrem anspruchsvoll, benötigen beispielsweise saubere, sandige Bäche oder leben nur in Quell- oder auch besonderen Moorgewässern. Diese "Spezialisten" haben es natürlich entsprechend schwer, da solche Lebensräume immer weniger werden.

Großlibelle beim Schlupf - bis zur Aushärtung kann es mehrere Stunden dauern (Foto: S. Lorenz)
Schlupf:

Ist die Larve bereit zum Schlupf, klettert sie am frühen Morgen an einem senkrechten Pflanzenstängel oder anderen meist senkrechten Strukturen empor und setzt sich dort fest. Schließlich platzen ihr Thoraxrücken und die Oberseite des Kopfes auf und die Libelle beginnt damit, sich aus der Larvenhaut zu schieben. Ist sie komplett geschlüpft pumpt sie ihre Flügel mit Blutflüssigkeit auf, lässt die Flügel aushärten und ist schließlich bereit für ihren ersten Jungfernflug.

Während des Schlupfes der Larve zur fliegenden Libelle ist diese besonders gefährdet, da sie noch nicht ausgehärtet ist und auch ihre Flügel noch nicht entfaltet sind, sodass eine Flucht unmöglich ist.

Die Lebensdauer der einzelnen Libelle als Imago (ausgewachsenes Fluginsekt) ist recht kurz. Sie beträgt bis auf wenige Ausnahmen nur sechs bis acht Wochen. Die Libelle verbringt also den größten Teil ihres Lebens als Larve.

Reifephase:

Nach dem Schlupf folgt die Reifephase. In dieser Phase, die bis zu mehreren Wochen dauern kann, hält sich die Libelle abseits ihres Entwicklungsgewässers, an Waldrändern oder anderen Orten mit einer hohen Insektendichte auf. Dort geht sie auf Beutefang nach z.B. Mücken, Köcherfliegen und Kleinschmetterlingen. Ausgewachsene Libellen selbst müssen sich sehr vor Fressfeinden, wie Vögeln, Spinnen und Wespen hüten.

Paarungsphase:
Ist die Reifephase mit der eintretenden Geschlechtsreife vollendet, kehren die Libellen zu den Gewässern zurück - der Kreis des Libellenlebens schließt sich. Die Weibchen der meisten Arten halten sich dort nur kurzfristig für die Paarung und Eiablage auf. Es sind die Männchen, die man dort längerfristig beobachten kann, aber auch dies ist von Art zu Art verschieden. Bei einigen Arten zeigen die Männchen ein auffälliges Revierverhalten und verteidigen einzelne Bachabschnitte vor Artgenossen.

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