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Schmetterlinge des Küstensaumes im Niedersächsischen Wattenmeer

Schmetterlinge im Küstensaum: Einführung - Lebensräume und Arten - Präsentation - Schutz - Veranstaltungen und Kontakt
 

Nachgewiesene Schmetterlingsarten:

Solche Meersenf-Bestände sind Lebensraum der Strand-Erdeule
Die Lebensräume der Nordseeküste sind einzigartig. Vor allem wegen des Salzgehaltes und der regelmäßigen Überflutungen können sich hier nur sehr spezialisierte Pflanzen behaupten. Durch die Sandbewegungen am Strand entstehen und vergehen einzigartige Lebensräume, die durch spezialisierte Pflanzen wie dem Strandhafer wesentlich geprägt werden. Aber nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere wie die Küstenschmetterlinge sind eng mit den Küstenlebensräumen verbunden.

Lebensraum Strand:

Direkt am Strand gibt es sogenannte „Spülsaumgesellschaften“. Dazu gehört maßgeblich der Meersenf, aber auch andere Salzpflanzen (Halophyten) wie das Salzkraut oder die Salzmiere. Diese artenarmen, lückigen Pflanzengesellschaften entstehen durch die Zusammenschwemmung ihrer Samen an stickstoffreichen Spülsäumen der schwach geneigten Sandstrände. Der Meersenf ist eine einjährige Pflanze, die sich immer wieder dort entwickelt, wo nach den winterlichen Hochwassern stickstoffreiche Spülsäume entstanden sind. Die Salzmiere jedoch ist ausdauernder – sie bildet deckenartige Bestände auf gefestigten Dünenfüßen, welche sie mit ihren unterirdischen Rhizomen durchwurzelt.

Auf den Lebensraum der Spülsaumgesellschaften hat sich die Strand-Erdeule spezialisiert.

Tagsüber im Sand verborgen: die Raupen der Strand-Erdeule
Strand-Erdeule (Agrotis ripae)

Die Strand-Erdeule kommt an der Nordseeküste ausschließlich in den Spülsaumgesellschaften vor. Dort leben die Raupen tagsüber im Sand verborgen und fressen nachts an bodennahen Blättern sowie Blüten insbesondere des Meersenfes. Auch die nachtaktiven Falter saugen Nektar an den Blüten der Pflanze. Die aktuelle Verbreitung dieses typischen Küstenschmetterlinges auf den Ostfriesischen Inseln ist noch nicht ausreichend bekannt. Klar ist jedoch, dass die Art zunehmend seltener wird und in Niedersachsen inzwischen vom Aussterben bedroht ist.

Lebensraum Weißdüne:

Weißdünen mit Strandhafer
Bereits am Strand entstehen die ersten Dünen (Vordünen), welche sich im weiteren Verlauf der Dünensukzession zu Weißdünen entwickeln können. An der Entstehung von Weißdünen ist maßgeblich der Strandhafer beteiligt, welcher die neu entstandenen Sandanwehungen mit seinen Wurzeln befestigt. Auch diesen Lebensraum haben sich einige Küstenschmetterlinge erschlossen: Die Strandhafereule und die Strandroggen-Stängeleule.

Die Strandhafereule hat eine charakteristische Flügelzeichnung
Strandhafereule (Mythimna litoralis)

Die Strandhafereule ist ein typischer Küstenschmetterling, dessen Raupen an Strandhafer fressen. In Weißdünenbereichen mit jüngeren Strandhafer-Horsten können die tagsüber im Sand verborgenen, nachtaktiven Raupen leicht in größerer Anzahl beobachtet werden. Offensichtlich ist die Art auf den Ostfriesischen Inseln relativ gut verbreitet. Die Falter halten sich hauptsächlich in den Weißdünen auf, wo sie nachts an Rispen des Strandhafers saugen.

Die Strandroggen-Stängeleule wird nachts oft in der Vegetation sitzend angetroffen
Strandroggen-Stängeleule (Chortodes elymi)

Die Raupen dieses Küstenschmetterlings fressen ausschließlich in den Halmen des Standroggens und können deshalb nur schwer beobachtet werden. Leichter kann man die Falter Ende Juli im Bereich der Weißdünen mit Hilfe einer Stirnlampe nachweisen. In der Literatur wird dieser Nachtfalter auch „Strandhafer-Stengeleule“ genannt. Dieser unpassende Name beruht offensichtlich auf einer Verwechselung der Raupenfutterpflanze.

Meist findet man von dem Strand-Halmeulchen Übergangsformen zu der völlig zeichnungslosen Küstenform onychina
Strand-Halmeulchen (Mesologia literosa)

Während das Strand-Halmeulchen im Binnenland nur sehr lokal anzutreffen ist, kommt die Art als zeichnungslose Küstenform (f. onychina) in den Küstendünen Niedersachsens vor. Hier können die Falter nachts bei der Nahrungsaufnahme an Rispen des Strandhafers beobachtet werden. Die Raupen fressen an Strandroggen, Strandhafer und anderen Gräsern.

Lebensraum Graudüne:

Artenreiche Flora der Graudünen
Wenn Weißdünen „in die Jahre kommen“, bildet sich auf ihnen allmählich eine Humusschicht - weil sich der Oberboden grau färbt, wird dieser Dünentyp „Graudüne“ genannt. Graudünen zeichnen sich außerdem durch einen niedrigeren Kalkgehalt im Boden aus. Dadurch entstehen gute Lebensbedingungen für viele verschiedene, flachwurzelnde Gräser und Kräuer sowie Flechten und Moose. Diese Artenvielfalt bei den Pflanzen bietet Lebensräume für etliche trockenheitsliebende Schmetterlinge, welche auch auf dem Festland verbreitet waren. Wegen der anhaltenden Lebensraumzerstörung stellen die Ostfriesischen Inseln inzwischen wertvolle Rückzugsräume für diese Arten dar.

Mittlerer Perlmutterfalter
Mittlerer Perlmutterfalter (Argynnis niobe)

Der Mittlere Perlmutterfalter ist eine auffällige Besonderheit der Ostfriesischen Inseln. Während die Art auf dem Festland inzwischen vom Aussterben bedroht ist, kann man die orange leuchtenden Falter Ende Juni auf den Ostfriesischen Inseln beim Nektarsaugen beobachten. Die Raupen des Mittleren Perlmutterfalters entwickeln sich in geeigneten Graudünenbereichen an Veilchen-Arten (Viola canina und Viola tricolor). Zur Nahrungsaufnahme benötigen die Falter Nektarpflanzen wie Kratzdisteln, Ochsenzunge oder Brombeere in der Nähe der Graudünen. Manchmal fliegen sie sogar bis in die Ortschaften, um dort an Buddleja oder Lavendel zu saugen. Die Ostfriesischen Inseln sind bundesweit eines der wenigen großflächigen Rückzugsgebiete dieser seltenen Schmetterlingsart. Die verwandte Art Argynnis aglaja kommt hier inzwischen wahrscheinlich nicht mehr vor.

Malven-Dickkopffalter (Pyrgus malvae)

Der Malven-Dickkopffalter wurde in den 1930-er Jahren auf Borkum nachgewiesen. Seitdem konnte die auch auf dem Festland selten gewordene Art nicht mehr auf den Inseln beobachtet werden. Glücklicherweise wurden diese Falter auf Borkum wiedergefunden. Trotz seines irreführenden Namens fressen die Raupen nicht an Malven, sondern auf Borkum an Blättern der Kratzbeere.

Blassstirniges Flechtenbärchen
Blassstirniges Flechtenbärchen (Eilema pygmaeola pygmaeola)

Die Raupen dieses unauffälligen Nachtfalters leben relativ verborgen an Bodenflechten. Von dieser seltenen Unterart gab es aus Niedersachsen bisher nur historische Nachweise auf Borkum, Norderney und Langeoog. Aktuelle Nachweise wurden erst wieder durch dieses Projekt auf mehreren Inseln erbracht. Die genaue Lebensweise der Art auf den Ostfriesischen Inseln wird zur Zeit erforscht.

Ockerfarbener Steppenheidenspanner
Ockerfarbener Steppenheidenspanner (Idaea ochrata)

Dieser wärmeliebende Spanner kam früher auf Borkum vor, wurde dann aber lange Zeit nicht mehr in Niedersachsen gefunden. Aktuell gelangen Nachweise auf Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Während sich die Art in Niedersachsen von Osten her wieder ausbreitet, gibt es also auch eine Ausbreitung auf den Ostfriesischen Inseln. Möglicherweise wandern die Spanner von Holland aus entlang der Küste ein. Der Falter hat eine eher kurze Flugzeit, denn die Tiere wurden ausschließlich vom 28.6. – 9.7. beobachtet. Sie lassen sich tagsüber leicht in den Graudünenbereichen aufscheuchen und fliegen auch nachts an das Licht.

Raupe des Kleespinners
Kleespinner (Lasiocampa trifolii)

Im Niedersächsischen Binnenland kommt der Kleespinner nur noch an eng begrenzten Stellen in den Heidegebieten der Tiefebene vor. Dort ist er sowohl in trockenen Sandheiden als auch in Feuchtheiden zu finden. Von den Ostfriesischen Inseln waren nur historische Vorkommen von Borkum, Norderney und Langeoog bekannt. Die Nachsuche ergab, dass dieser stark gefährdete Spinner zumindest auf Borkum und Norderney aktuell noch vertreten ist. Im Mai wurden die Raupen tags und nachts in den Graudünenbereichen nachgewiesen, wo sie an verschiedenen Gräsern fressen.

Die Rostbinde ist vor allem auf sandigem Untergrund gut getarnt und wird deshalb oft erst beim Abflug wahrgenommen
Rostbinde (Hipparchia semele)

Die im Binnenland nur sehr lokal an offenen Magerstandorten (zum Beispiel in der Lüneburger Heide) auftretende Rostbinde gilt auch als Charaktertier der Küstendünen. Während einzelne Raupen der Art nachts in den Graudünen angetroffen wurden, nutzt der Falter nicht nur das Nektarangebot in den Graudünen. Wenn der Meersenf blüht, könnendie Falter auch sehr gut im Vordünenbereich beobachtet werden. Auf Spiekeroog wurden Einzeltiere sogar im Ort stets in der Nähe blühender Buddleja-Pflanzen gesehen. Die Flugzeit der beobachteten Tiere erstreckte sich vom 25.6. – 31.8. mit einem Häufigkeitsmaximum in der zweiten Julihälfte.

Breitgebänderter Labkraut-Blattspanner (Epirrhoe galiata)

Das Vorkommen dieses stark gefährdeten Spanners in Nordwestdeutschland ist schon etwas Besonderes. Die Art, dessen Raupen ausschließlich an Labkraut fressen, tritt nur lokal in warmtrockenen Übergangsbereichen mit krautiger Vegetation auf. Auf Spiekeroog konnten nachts mit Hilfe einer Stirnlampe mehrere Falter in Strandnähe an Sandfangzäunen beobachtet werden – unter ihnen drei Paarungen. Weil das Labkraut in den Graudünenbereichen vorkommt, ist davon auszugehen, dass die Falter zur Nahrungsaufnahme und Paarung in die Weißdünen fliegen. Somit ist die Art nun auch als aktuell für die Ostfriesischen Inseln belegt – historische Funde gibt es nur von Borkum und Norderney.

Lebensraum Gehölz:

Bei fortschreitender Bodenbildung entwickeln sich sogenannte Braundünen, in denen sich besonders in windgeschützten Dünentälern kleine Dünenwälder entwickeln können. Häufig wurde die Entstehung solcher Wälder durch Pflanzungen begünstigt. Von besonderer Bedeutung für Schmetterlinge sind Weidengebüsche. Nicht nur die Blüten sind im Frühjahr wichtige Nektarquellen, auch an den Blättern fressen die Raupen sehr vieler Schmetterlinge.

Der Große Weiden-Glasflügler unterscheidet sich vom häufigeren Hornissen-Glasflügler durch die komplett schwarzen „Schulterdecken“
Großer Weiden-Glasflügler (Sesia bembeciformis)

Dieser eindrucksvolle Glasflügler ist in Niedersachsen vom Aussterben bedroht und wird hier fast gar nicht mehr gefunden. Jedoch ist bekannt, dass es auf den Ostfriesischen Inseln noch Vorkommen der Art geben muss. In den Stämmen der dort kultivierten Korb-Weiden wurden nämlich die arttypischen Schlupflöcher gefunden (H. Wegner, mündl.). Die Larven durchlaufen im Holz eine mehrjährige Entwicklung. Am 9.7.2008 wurde auf Langeoog ein Tier als Erstnachweis für die Ostfriesischen Inseln in der Vegetation sitzend gefunden. Weil Glasflügler eine starke Ähnlichkeit mit Hautflüglern haben, werden sie im Gelände meist nicht als Schmetterlinge erkannt.

Lebensraum Wiese:

Lebensraum des Klappertopf-Kapselspanners auf Juist
Auch das extensiv bewirtschaftete Kulturland der Ostfriesischen Inseln bietet Lebensräume für Schmetterlinge. Besonders wertvoll sind in dieser Hinsicht die „Molinio-Arrhenatheretea-Gesellschaften“, das sind artenreiche Wiesen mit Pflanzen wie Kuckuks-Lichtnelke, Natternzunge, Großblütigem Klappertopf, Geflecktem Knabenkraut und vielen anderen (großen Teils geschützten) Arten.

Klappertopf-Kapselspanner (Perizoma albulata)

Der in Niedersachsen jahrzehntelang verschollene Klappertopf-Kapselspanner wurde 1995 in der Allerniederung wiedergefunden, während für die Ostfriesischen Inseln nur wenige historische Funde bekannt blieben. Im Rahmen dieses Projektes wurde die seltene Art als Erstnachweis für Juist wiederentdeckt. Dort kommen auf einer extensiv genutzen Grünlandfläche ausgedehnte Bestände des Klappertopfes vor, an welche die Raupen gebunden sind. Man kann davon ausgehen, dass dieser vom Aussterben bedrohte Spanner auch in den Klappertopf-Beständen anderer Ostfriesischer Inseln vorkommt.

Lebensraum Salzwiese:

Die Salzwiesen sind ein einzigartiger Lebensraum für angepasste Spezialisten
An der Festlandküste Niedersachsens und auf der landwärtigen Seite der Ostfriesischen Inseln können sich ab der mittleren Tideniedrigwasserlinie salz- und überschwemmungstolerante Pflanzen behaupten. Oberhalb der Salzmarschen mit ihren Quellerfluren treten Salzwiesen mit einer geschlossenen Vegetationsdecke auf. Unter den Schmetterlingen gibt es sogenannte „halobionte“ Arten, welche ausschließlich an Salzstandorten vorkommen. Während die Gruppe der Kleinschmetterlinge mit ungefähr 40 halobionten Arten in den Salzwiesen zwischen Esbjerg in Dänemark und Den Helder in den Niederlanden vertreten ist, gibt es hier nur eine halobionte Großschmetterlingsart: Die Salzwiesen-Weißadereule.

Salzwiesen-Sackträger – ein Wiederfund für Niedersachsenen
Salzwiesen-Sackträger (Whittleia retiella)

Dieser besondere, aber unscheinbare Kleinschmetterling ist auf Salzwiesen spezialisiert und in seinem bundesweiten Vorkommen auf die Nordseeküste beschränkt. Er ist sogar der einzig bekannte, halobionte Sackträger Europas, welcher in den Salzwiesen vorkommt. Ein historisches Vorkommen ist in Niedersachsen lediglich von Borkum bekannt. Danach geriet dieser Sackträger hier in Vergessenheit und wurde nicht einmal in der Roten Liste Niedersachsens als „verschollen“ erwähnt. Doch nachdem wieder aktuelle Funde von Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Schleswig-Holstein bekannt wurden, wurde die Art im Rahmen dieses Projektes wieder auf Borkum sowie auf weiteren Inseln nachgewiesen. Wie es sich für Sackträger „gehört“ sind auch die Weibchen dieser Art flügellos. Die Männchen fliegen nur während einer kurzen Periode von zirka fünf Tagen im Mai und können deshalb nur schwer beobachtet werden.

Raupe des Asternmönches in der grünen Farbvariante
Asternmönch (Cucullia asteris)

Vom Asternmönch kennt man in Niedersachsen nur wenige Funde von Mellum und Wangerooge. Zwar kam die Art früher auch in Goldruten- und Asterbeständen im Binnenland vor, aber heute werden die Raupen ausschließlich in den Strandasterbeständen der Salzwiesen gefunden. Obwohl es sowohl an der Festlandküste als auch auf den Ostfriesischen Inseln ausgedehnte Bestände der Strandaster gibt, werden sowohl Raupen als auch Falter des inzwischen vom Aussterben bedrohten Asternmönches nur sehr selten gefunden.

Asternmönch
Zu ihrem Namen sind die „Mönche“ gekommen, weil sie aussehen als trügen sie eine braune Mönchskutte mit Kapuze (hier ein Asternmönch).

Die Salzwiesen-Weißadereule unterscheidet sich von der „Schwesterart“ Mythimna pallens durch die weniger streifigen, seidig glänzenden Vorderflügel
Salzwiesen-Weißadereule (Mythimna favicolor)

Die Salzwiesen-Weißadereule kommt weltweit ausschließlich in den Salzwiesen der Nordsee vor und ist deshalb ein typischer, besonders schützenswerter Küstenschmetterling. Die Falter fliegen in zwei Generationen und saugen nachts auf der Salzwiese zum Beispiel an den Rispen des Schlickgrases.

Sensationell: Galt Jahrzehnte als verschollen - Wiederfund in 2013!
Küstendünen-Kleinspanner(Scopula emutaria)

Dieser zur Familie der Spanner zählende Falter galt in Niedersachsen jahrzehntelang als ausgestorben. Erst seit 2013 wurde die Art inzwischen im Rahmen der Projekte auf fast allen Ostfriesischen Inseln wiedergefunden. Dieser Wiederfund ist von großer Bedeutung, denn bei dem Schmetterling handelt es sich um ein typisches Element der Küstenfauna.

Lebensraum Küstenheide:

Die Cuxhavener Küstenheiden sind in ihrer Ausprägung und Ausdehnung einmalig auf dem deutschen Festland. Auf der bis zur Küste reichenden Geest hat sich hier unter dem Einfluss mittelalterlicher Viehweide ein Mosaik ausgedehnter Heideflächen, Sandmagerrasen, Heidemoore und sogenannter „Krattwälder“ entwickelt. Küstenheiden bieten Lebensraum für viele bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Auch einige seltene Schmetterlinge kommen hier vor.

Dass dieses Tier ein Weibchen ist, erkennt man an den parallel zur Längsachse fest gesponnenen Pflanzenteilen – bei den Männchen stehen die Aststückchen zur Seite
Zottiger Sackträger (Pachythelia villosella)

Der Zottige Sackträger zählt zur Kleinschmetterlingsfamilie der Sackträger. Die Raupen dieser Tiere spinnen sich sofort nach dem Schlupf einen Sack, welcher ihnen als Schutz dient. Mit zunehmendem Alter (die größeren Arten durchlaufen eine mehrjährige Entwicklung) befestigen sie auch kleine Steinchen oder Pflanzenteile an ihrem Sack, welcher je nach Art ein charakteristisches Aussehen besitzt. In einem Küstenheidegebiet bei Cuxhaven wurden mehrere Raupensäcke des Zottigen Sackträgers gefunden, welche an der Stammbasis von kleinen Birken oder an Heide-Stämmchen festgesponnen waren. Der Zottige Sackträger ist die größte Sackträgerart Niedersachsens und ist vom Aussterben bedroht. In Niedersachsen kommt er lediglich in einigen Heidegebieten des Tieflandes vor.

Zweibänder-Striemenspanner (Scotopteryx mucronata)

Dieser vom Aussterben bedrohte Spanner kommt in Niedersachsen nur noch äußerst lokal auf Halbtrockenrasen mit Beständen von Ginster und warmen Ginster-Heiden vor. Im Mai 2009 wurde die Art auf einem Küstenheidegebiet bei Cuxhaven gefunden; von dort ist sie jedoch bekannt.

Viellinien-Labkraut-Blattspanner (Costaconvexa polygrammata)

Dieser stark gefährdete Spanner wird in Niedersachsen nur selten in einzelnen Exemplaren beobachtet. Er kommt in feuchtwarmen, sonst aber sehr unterschiedlichen Lebensräumen vor, wo die Raupen an Labkraut fressen. In einem Küstenheidegebiet bei Cuxhaven wurde ein Falter gefunden.

 
logo np wattenmeerDieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer durchgeführt
 

wattenmeerstiftungGefördert aus Mitteln der Niedersächsischen Wattenmeerstiftung

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