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Amphibienschutz im Oldenburger Land

Gefährdung - Zur Biologie von Amphibien - Jeder kann helfen!
 

Gefährdung

vorsicht amphibienwanderung!
An vielen Orten im Oldenburger Land heißt es alljährlich im Frühjahr: Vorsicht Amphibienwanderung!
Seit vielen Jahren sind etliche NABU-Gruppen aktiv im Einsatz zum Schutze der alljährlichen Amphibienwanderungen - so auch im Oldenburger Land. Häufig erfolgt dies in Zusammenarbeit mit örtlich zuständigen Behörden wie im Stadtbereich Oldenburg, in Edewecht und Petersfehn...

Manche Aktivitäten gehen weit über Hilfen während der Wanderungszeiten hinaus: der NABU Ganderkesee pflegt seit vielen Jahren ein Moorschlatt, das die größte Moorfrosch-Population Niedersachsens beherbergt!

Amphibien haben es in doppelter Hinsicht zunehmend schwer in unserer Region:

  • Viele naturnahe Kleingewässer werden vernichtet, kanalisiert oder mit Spuntwänden versehen - Amphibien finden hier weder adäquate Lebensräume noch können sie steile Gewässerränder erklettern.
  • Der alljährliche Wandertrieb zu den angestammten Laichgewässern fordert aufgrund des sich immer weiter erhöhenden Verkehrsaufkommens zunehmend hohe Ausfälle unter Kröten, Fröschen und Molchen.
  • Seit mehreren Jahren wird unter Wissenschaftlern der Grund diskutiert, warum sich der Laich von Amphibien - so scheint es zu sein - immer seltener zum erwachsenen Tier entwickelt.

So stehen Amphibien bei uns durchweg in den "Roten Listen" und jede geschützte Wanderung, jedes neuangelegte oder naturnah umgestaltete Kleingewässer ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz der uns noch verbliebenen Frösche, Kröten und Molche...

Der NABU kartiert bundesweit Amphibienwanderungen, die durch Naturschutz-Aktive geschützt werden: unter www.nabu.de

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Zur Biologie von Amphibien

Die bei uns heimischen Amphibien lassen sich grob in Kröten, Frösche, Molche und Salamander einteilen - letzere sind im Oldenburger Land durch die Feuersalamander im Hasbruch (ungesichert auch im Neuenburger Urwald und in den Dammer Bergen) vertreten. Unter den übrigen lassen sich in Siedlungsbereichen am ehesten Erdkröten, Grasfrösche, Berg- und Teichmolche erwarten.

In ihrer Lebensweise ähneln sich die meisten Amphibien:

  • Die Vermehrung findet in den sogenannten Laichgewässern statt, die immer wieder im Frühjahr aufgesucht werden.
  • Aus dem Laich entwickeln sich die Tiere in einer mehrstufigen Metamorphose vom zunächst schwimmenden zum amphibischen Tier (kann im Wasser und an Land leben).
  • Sowohl die fertig entwickelten Jungtiere als auch die Erwachsenen Amphibien suchen in der Regel ein geeignetes Sommerquartier an Land auf - dies können ungemähte Wiesen, Totholzhaufen, schattige, feuchte Waldbereiche und ähnliches sein...
  • Viele Amphibien suchen zur Überwinterung erneut Gewässer auf, wo sie am Grunde (frostsicher!) liegend, oft in Bodenschlamm eingegraben die Winterruhe verbringen.

Alle bei uns heimischen Amphibien sind aufgrund ihrer Gefährdung als "Geschützte Arten" eingestuft. Um einen weiteren Populations-Rückgang zu vermeiden sollten Kleingewässer in der Region erhalten, bei Bedarf renaturiert und Schutzmaßnahmen für Amphibienwanderungen unbedingt ernst genommen werden.

Sie können Amphibien übrigens auch Online bestimmen: www.kaulquappe.de...

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Jeder kann helfen

grasfrosch in teich
Jeder naturnah gestaltete Gartenteich ist ein potentielles Laichgewässer für Amphibien (hier ein Grasfrosch)!
So sehr sich Naturschützer in der Region auch anstrengen mögen - ihre Aktionen können immer nur eine örtlich begrenzte Hilfe sein. Richtig effektiv wird der Amphibienschutz erst, wenn er "in die Fläche" geht: Wer auch immer einen Gartenteich, ein Grabengrundstück oder auch nur Lichtschächte am Haus hat, kann sich für den Erhalt unserer Amphibien einsetzen. Nachfolgend möchten wir Ihnen eine kleine Liste von Tipps geben, wie Sie den "kleinen Hüpfern" helfen können:

  • Teichbesitzer: sorgen Sie für flache Uferbereiche mit seichtem Wasser, entfernen Sie künstliche und steile Uferkanten, eine Tiefwasserzone (mind. 80 cm) bietet Überwinterungsmöglichkeiten)
  • Graben oder Bach am Grundstück: auch hier für Übergang von Land zu Wasser sorgen, keine Reinigungsarbeiten im Frühjahr, wenn möglich Flachwasserzonen schaffen
  • AutofahrerInnen: Nehmen Sie Rücksicht, wenn Hinweisschilder oder andere Vorrichtungen zum Schutze von Amphibienwanderungen aufgestellt sind - diese stehen garantiert nur da, wo tatsächlich Wanderungen stattfinden!
  • Hausbesitzer: Kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit Lichtschächte, Kellertreppen (außen) und ähnliches: hier können Amphibien hineinfallen und haben oft keine Chance, wieder herauszukommen - schräge hineingelegte Bretter können meist schon Abhilfe schaffen...
  • Gartenbesitzer: Jeder kleine Teich ist ein potentielles Amphibiengewässer! Nach dem Ablaichen suchen Amphibien dann an Land Unterschlupf für den Sommer: Totholzhaufen, spät gemähte Wiesenbereiche, "Wildwuchs" unter Gehölzen...

Bitte siedeln Sie niemals Amphibien aktiv in ein neu angelegtes Gewässer um: das ist nicht nur gesetzlich verboten, sondern Sie schaden den Tieren damit auch mehr als dass Sie ihnen helfen! Frösche, Kröten & Co suchen meistens immer wieder ihr Geburtsgewässer zum Ablaichen auf; durch Umsiedeln gerät der Orientierungssinn der Tiere vollständig durcheinander...

Es werden sich von allein einige Tiere "verlaufen" oder auf ihren gewohnten Wanderwegen Ihren neuen Naturteich entdecken - eine Besiedelung von neuangelegten Kleingewässern erfolgt meist überaschend schnell!
 

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Impressum
NABU-Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
Tel: 0441-25600 - Fax: 0441-2488761 - mail@nabu-oldenburg.de
Öffnungszeiten: Mo - Do, 15.00 - 17.00 Uhr
Gestaltung + Technik: ziesmer@nabu-oldenburg.de