Freitag, 28.11.2025
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NABU: Wenn es friert zählt jede Nuss
So unterstützen wir Eichhörnchen bei der Vorbereitung auf den Winter

Oldenburg, Oldenburger Land, d. 6.11.2025:
Das Laub fällt von den Bäumen, die letzten warmen Tage sind gezählt und die Natur stellt sich langsam auf den Winter ein. Während einige Tiere bereits in ihre Winterquartiere verschwinden, beginnt für das Europäische Eichhörnchen eine besonders arbeitsreiche Zeit. Denn die kleinen Kletterkünstler halten keinen Winterschlaf, sondern sind auch in der kalten Jahreszeit immer wieder aktiv – vorausgesetzt, ihre Vorratskammern sind gut gefüllt. Der NABU im Oldenburger Land erklärt, wie ihnen dabei geholfen werden kann.

Vorräte für den Winter
„Eichhörnchen beginnen im Herbst damit, sich Vorräte anzulegen“, berichtet Mario Göwert, Leiter der NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land. „Sie sammeln eifrig Nüsse, Samen und Kerne und vergraben diese an verschiedenen Orten, um im Winter darauf zurückgreifen zu können. Dabei verlassen sie sich auf ihr Gedächtnis und ihren ausgezeichneten Geruchssinn – doch nicht jedes Versteck wird später wiedergefunden“, weiß Göwert und erklärt weiter: „Und genau das zeigt beispielhaft auf, wie in der Natur alles voneinander abhängig und miteinander verknüpft ist: Aus vergessenen Vorräten wachsen neue Bäume, Wälder verjüngen sich und mancher Baum und Strauch findet auf diesem Wege auch in Hanglage einen neuen Standort oberhalb der Mutterpflanze. So tragen Eichhörnchen ganz nebenbei zur Verjüngung, aber auch zur Ausbreitung unserer Wälder bei“, freut sich Mario Göwert.

Wer die Tiere in der kalten Jahreszeit unterstützen möchte, bewirkt mit einem naturnahen Garten am allermeisten. Wilde Ecken mit viel Laub und Reisig, dazu heimische Gehölze wie Haselnuss, Walnuss oder Buche bieten einen Lebensraum mit natürlicher Nahrung sowie Versteck- und Nistmöglichkeiten. Zu einer naturnahen Umgebung gehören im besten Falle aber nicht nur Gehölze mit Fruchtständen und im Idealfall noch alte Eichen, sondern auch Wasserstellen. Künstliche Tränken sollten allerdings täglich gereinigt werden, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.

Futterautomat für den Snack zwischendurch
Besonders praktisch ist ein Eichhörnchen-Futterautomat. Ähnlich einem Vogelhäuschen, jedoch mit einer durchsichtigen Frontscheibe und einer kleinen Klappe, ermöglicht er den Tieren, sich auch im Winter gezielt mit Nahrung zu versorgen. „Manchmal lassen sich Eichhörnchen dabei beobachten, wie sie in so einem Automaten sitzen, umgeben von lauter Nüssen, als wären sie in einem Schlaraffenland“, ergänzt Göwert, schmunzelnd. Befüllt werden sollte der Automat mit energiereicher Nahrung wie Hasel- und Walnüssen, Sonnenblumenkernen oder Haferflocken.

Gefahren vermeiden und “Ruhe bewahren“
Doch nicht nur das Futter ist entscheidend für das Überleben im Winter. Auch der Schutz vor Gefahren spielt eine zentrale Rolle. Besonders in urbanen Gebieten kann der Alltag für ein Eichhörnchen gefährlich werden: Straßenverkehr, freilaufende Haustiere oder offene Regentonnen werden oft zur tödlichen Falle. „Gärten sollten aus Sicht eines Eichhörnchens betrachtet werden“, mahnt Göwert. „Liegt irgendwo ein Rohr, in dem ein Tier stecken bleiben kann? Gibt es offene Wasserbehälter wie Regentonnen oder gar Leimringe an Bäumen?“ Letztere sind zwar zum Schutz vor Insekten gedacht, können aber Eichhörnchen elendig verenden lassen, wenn sie darin kleben bleiben.
Auch bei der Gartenpflege gilt es Rücksicht zu nehmen. Wer im Winter Bäume fällen möchte, sollte diese vorher sorgfältig mit einem Fernglas auf bewohnte Kobel, Höhlen oder Starenkästen absuchen. „Ein herunterstürzendes Winterquartier kann für ein darin schlafendes Eichhörnchen tödlich sein“, warnt Göwert.
Für ihre Winterkobel nutzen Eichhörnchen oft Astgabeln in großen Bäumen und als Kobelersatz häufig Starenkästen oder Baumhöhlen. Das Nestinnere wird dabei immer liebevoll mit Moos und Laub ausgepolstert. Selbst gebaute Kobel – sie ähneln einem Elsternnest – erreichen häufig die Größe eines Medizinballs. Zwei Ausgänge sorgen hierbei dafür, dass das Tier im Ernstfall schnell flüchten kann.
Grundsätzlich gilt: Winterzeit ist Ruhezeit. In dieser Zeit sollten die Gartenarbeiten auf das Nötigste beschränkt werden um überwinternde Tiere jeglicher Art nicht zu stören. Jede Störung kostet Energie, zusätzliche Energie! Auf Grund des geringen Futterangebots in der eisigen Jahreszeit kann diese oftmals nur schwer kompensiert werden, sodass Tiere im schlimmsten Fall sterben.

Hilfe für die “Eichkatze“
Wer dem Eichhörnchen helfen möchte, kann bei der NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land ein Info-Paket mit der Broschüre „Gartenlust“ und einer Farbbroschüre mit Tipps zum Eichhörnchenschutz anfordern. Es kann gegen Einsendung von 5 Euro bei der NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg, Stichwort: Eichhörnchen, erworben werden. Eine persönliche Beratung zu diesem Thema ist in der Geschäftsstelle von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr oder nach Terminvereinbarung möglich. Kontakt: 0441-25600 oder mail@nabu-oldenburg.de.

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Hinweise an die Redaktion
Für Rückfragen:
Mario Göwert, NABU-Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg, mario.goewert@nabu-niedersachsen.de, Tel. 0441 25600

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Die NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen Berichterstattung. Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen, behält sich der NABU das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet.

Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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