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NABU: Vorsicht ist geboten - Gefahr durch Vogelgrippe wächst NABU-Artenschutzzentrum Leiferde warnt vor Ausbreitung bei Kranichen und WasservögelnOldenburg, Oldenburger Land, d. 23.10.2025: Die Vogelgrippe breitet sich weiter aus und hat inzwischen auch zahlreiche Wildvögel im Zuggeschehen erreicht. Besonders betroffen sind Kraniche und verschiedene Arten von Wasservögeln. Das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde kann derzeit keine betroffenen Tiere aufnehmen und appelliert eindringlich an die Bevölkerung, umsichtig zu handeln und Schutzmaßnahmen einzuhalten.
„Wir sehen aktuell eine angespannte Lage. Uns erreichen vermehrt Meldungen über Kraniche, Enten, Gänse und andere Wasservögel mit Symptomen der Vogelgrippe. Leider ist diesen Tieren in den meisten Fällen nicht mehr zu helfen“, erklärt Bärbel Rogoschik, Leiterin des Artenschutzzentrums Leiferde. Gerade während des herbstlichen Vogelzugs könnten Unruhe und Störungen durch den Menschen die Verbreitung des Virus zusätzlich beschleunigen.
Keine Aufnahme betroffener Tiere möglich
Aufgrund des hohen Infektionsrisikos nimmt das Artenschutzzentrum aktuell keine Vögel mit neurologischen Auffälligkeiten oder offensichtlichen Krankheitssymptomen auf. Auch für gestrandete Kraniche, Graureiher, Möwen oder andere Wasservögel gibt es derzeit keine Aufnahmekapazität. Die Versorgung dieser Tiere ist in Anbetracht der Gefahrenlage nicht möglich.
Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung
Rogoschik richtet sich mit einem klaren Appell an die Bevölkerung: „Lassen Sie Hunde nicht frei laufen, besonders nicht in Gebieten, in denen Kraniche oder andere Wildvögel rasten. Aufgeschreckte Tiere weichen auf andere Gebiete aus und tragen das Virus weiter.“ Das kann nicht nur zu einer Ausweitung der Infektionsherde führen, sondern auch bereits geschwächte Tiere zusätzlich belasten.
Bei Sichtung eines toten oder offensichtlich erkrankten Vogels sollte das zuständige Veterinäramt informiert werden. Weder Tierauffangstationen noch Artenschutzeinrichtungen sind aktuell in der Lage, Hilfe zu leisten. Auch bei bereits verendeten Tieren ist eine Meldung wichtig, um eine weitere Ausbreitung des Virus durch Aasfresser zu verhindern.
Wichtige Schutzmaßnahmen im Überblick
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit empfiehlt folgende Verhaltensregeln:
• Tote Vögel keinesfalls anfassen
• Hunde unbedingt von verendeten Tieren fernhalten
• 48 Stunden nach Kontakt mit toten Wildvögeln keine Geflügelhaltungen betreten
• Schuhe gründlich reinigen, besonders nach Aufenthalten in Küsten- oder Rastgebieten
Die Vogelgrippe bleibt eine ernste Bedrohung für Wildvögel und stellt auch für Geflügelbestände ein erhebliches Risiko dar. Wer achtsam handelt und Verdachtsfälle meldet, hilft dabei, eine weitere Ausbreitung einzudämmen.
Mehr Informationen zu diesem Thema sind in der NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land am Schlosswall 15 in 26122 Oldenburg erhältlich. Die NABU-Geschäftsstelle ist von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr geöffnet oder nach persönlicher Terminvereinbarung. Kontakt: 0441-25600 oder mail@nabu-oldenburg.de.
Hinweise an die Redaktion
Für Rückfragen:
Mario Göwert, NABU-Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg, mario.goewert@nabu-niedersachsen.de, Tel. 0441 25600
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Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg Pressedienst NABU Oldenburg aktuell - archiv
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