Mittwoch, 15.10.2025
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Gemütliche Winterquartiere für unsere Gartentiere
Tipps für tierfreundliches Gärtnern zur kalten Jahreszeit

Oldenburg, Oldenburger Land, d. 14.10.2025:
Die ersten Blätter verfärben sich und fallen von den Bäumen - der Herbst kündigt sich an. Nun ist die richtige Zeit, um einerseits im Garten Überwinterungsplätze für Tiere zu schaffen und andererseits für natürliches Winterfutter zu sorgen. In einem Garten muss diesbezüglich jedoch gar nicht viel getan werden – im Gegenteil. Weniger ist hier meist mehr!

„Verblühte Stauden, abgestorbene Kräuter, vertrocknete Gräser, Reisig und auch Laub sind keine zu entsorgende Abfälle. Sie sind vielmehr wertvolle Materialien, die vielen Tieren Schutz in der kalten Jahreszeit bieten“, erklärt Mario Göwert, Leiter der Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land. „Sie sollten darum unbedingt im Garten bleiben – wer jetzt etwas Unordnung zulässt, hilft der Natur enorm.“

Statt das Laub in Säcken zu entsorgen, bietet es als dicke Schicht unter Büschen oder als Haufen wertvolle Rückzugsorte für Igel, Mäuse, Amphibien und viele Insekten. Zudem nährt das sogenannte „Gold des Gärtners“ den Boden. Göwert: „Laub ist bester und noch dazu kostenloser Dünger.“ Auf den Beeten kann es als Frostschutz für empfindliche Pflanzen dienen. Nur sehr gerbsäurehaltige Blätter – etwa von Eichen – sollten dort nicht landen, da sie nur langsam verrotten und den Boden versauern können. Ausgebracht oder als Haufen unter Sträuchern und Bäumen ist Eichenlaub jedoch exzellent geeignet, besonders als Winterquartier für Igel.

Auch Äste, die beim Rückschnitt von Gehölzen anfallen, dürfen im Garten bleiben. Als Reisighaufen, besonders in Kombination mit Laub, sind sie hervorragende Winterquartiere für Kleinsäuger und Insekten. Etwas Fallobst darf ebenfalls zurückgelassen werden – besonders Rotkehlchen und verschiedene Drosselarten freuen sich über das zusätzliche Nahrungsangebot sehr.

Insekten sind angewiesen auf verblühte Stauden. In den hohlen Stängeln und Blattachsen von Disteln, Schafgarbe und Königskerzen richten sie sich ihre Überwinterungsstuben ein. Solitärbienen, Marienkäfer und Ohrwürmer nutzen diese Quartiere gern. Viele Insektenarten überwintern als Ei, Larve oder Puppe – und schlüpfen erst im Frühjahr aus den trockenen Pflanzenstängeln. Erst dann ist der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt gekommen.

Auch die verblühten Stauden selbst sind nützlich: Ihre Samenstände bieten besonders Stieglitzen, Zeisigen und Dompfaffen wertvolles Winterfutter. „Wer zusätzlich eine Hecke aus heimischen Gehölzen wie Holunder, Hasel, Wildrose oder Vogelkirsche pflanzt, bietet ein köstliches Winterbuffet, nicht nur für Vogelarten wie Grünfink, Kernbeißer und Wacholderdrossel, sondern auch für Eichhörnchen und Gelbhalsmäuse. Das ist besser als jedes gekaufte Wildtierfutter“, betont Göwert.

In kalten, stürmischen und nassen Nächten suchen viele Gartenvögel in Nistkästen einen Unterschlupf. Daher ist jetzt der beste Zeitpunkt um neue Kästen im Garten oder am Haus anzubringen. „Mit gemütlichen Rückzugsorten, reichlich Wildfrüchten und Samenständen ist der Garten bestens auf den Winter vorbereitet – und die Tierwelt profitiert doppelt“, so Göwert.

Mehr Informationen zu diesem Thema sind in der NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land am Schlosswall 15 in 26122 Oldenburg erhältlich. Dort gibt es verschiedene Broschüren, Flyer, Wildtierfutter, Futtergeräte und viele Arten von Nistkästen sowie eine kompetente Beratung. Die NABU-Geschäftsstelle ist von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr geöffnet oder nach persönlicher Terminvereinbarung. Kontakt: 0441-25600 oder mail@nabu-oldenburg.de.


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Für Rückfragen:
Mario Göwert, NABU-Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg, mario.goewert@nabu-niedersachsen.de, Tel. 0441 25600

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Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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