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NABU: Jungvogelhilfe mit Augenmaß Tipps zum Umgang mit ÄstlingenOldenburg, Oldenburger Land, d. 11.6.2025: Der NABU Oldenburg appelliert, vermeintlich hilflose Jungvögel am Boden nicht vorschnell einzusammeln. „Was auf den ersten Blick nach einem Notfall aussieht, gehört in den häufigsten Fällen zur normalen Entwicklung der meisten Vogelarten“, erklärt Mario Göwert, Leiter der NABU Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land.
In der aktuellen Brutsaison befinden sich viele Jungvögel bereits in der sogenannten Ästlingsphase. Dabei wirken sie oft unbeholfen, sitzen im Gras oder hüpfen am Boden umher – ein Anblick, der bei vielen Menschen Mitleid und den Wunsch auslöst zu helfen. Doch genau das kann den jungen Tieren schaden. „Ästlinge haben das Nest bereits freiwillig verlassen, obwohl sie noch nicht richtig fliegen können“, so Göwert. „Sie tragen schon ein Federkleid und werden weiterhin von ihren Eltern betreut und gefüttert – oft aus sicherer Entfernung.“
Wer dennoch unsicher ist, ob ein Jungvogel Hilfe benötigt, sollte sich drei einfache Fragen stellen:
1. Hat der Jungvogel noch kein Federkleid?
2. Wirkt er verletzt oder apathisch?
3. Drohen unmittelbare Gefahren, etwa durch Katzen oder Autos?
Wenn alle drei Fragen mit „Nein“ beantwortet werden können, ist keine Hilfe nötig. Der Jungvogel ist in der Natur am besten aufgehoben. Ist das Tier jedoch verletzt, ohne Federkleid oder konkreten Gefahren ausgesetzt, ist behutsames Eingreifen erlaubt. So kann ein noch nackter Nestling vorsichtig ins Nest zurückgesetzt werden – entgegen weit verbreiteter Mythen nehmen Eltern ihren Nachwuchs auch nach Berührung durch den Menschen wieder an.
Im Zweifel kann ein vermeintlich gefährdeter Ästling in ein nahegelegenes Gebüsch gesetzt werden – aber bitte nicht weiter als 20 Meter vom Fundort entfernt, damit die Eltern ihr Junges wiederfinden. Diese suchen bis zu 24 Stunden nach ihrem Nachwuchs.
Der NABU bittet daher dringend: Lassen Sie Jungvögel in der Natur. Die beste Hilfe ist ein naturnahes Umfeld mit genügend Versteckmöglichkeiten.Weitere
Informationen erhalten Sie beim NABU-Artenschutzzentrum Leiferde:
https://www.nabuzentrum-leiferde.de/helfen/
Für alle, die ihren Garten vogelfreundlich gestalten möchten, hält die NABU-Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land ein Informationspaket bereit. Es besteht aus der Broschüre „Gartenlust“, mit Tipps zur Gestaltung eines natürlichen Gartens, und der Broschüre „Vögel im Garten“. Das Paket kann gegen Einsendung von Briefmarken im Wert von 8 Euro bei der NABU-Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Stichwort „Gartenlust“, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg, angefordert werden.
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Hinweise an die Redaktion
Für Rückfragen:
Mario Göwert, NABU-Regionalgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg, mario.goewert@nabu-niedersachsen.de, Tel. 0441 25600
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Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Oldenburger Land e.V., Schlosswall 15, 26122 Oldenburg Pressedienst NABU Oldenburg aktuell - archiv
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