Pressedienst NABU Oldenburg aktuell - archiv
Amsel, Drossel, Fink und Star – noch sind alle da Bei der „Stunde der Gartenvögel“ 2025 setzt sich der Bestandsrückgang weiter fortOldenburg, Oldenburger Land, d. 27.5.2025: In den Gärten und Parks des Oldenburger Landes piept und zwitschert es leider immer weniger. Das zeigt das Ergebnis von Deutschlands größter Citizen-Science-Aktion, die vom NABU und seinem bayerischen Partner LBV organisiert wurde. Im Oldenburger Land nahmen an der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ mit 887 Personen mehr teil als im Vorjahr und meldeten insgesamt 15.940 Vögel aus 530 Gärten und Parks. Am häufigsten gesichteten wurde dort der Haussperling mit 1822 Tieren, auf Platz zwei landete die Kohlmeise mit 1295 Beobachtungen, dicht gefolgt von der Amsel mit 1215 Exemplaren.
Die stetig sinkende Zahl an Vogelbeobachtungen überrascht Mario Göwert, Leiter der NABU Regionalgeschäftsstelle in Oldenburg, nicht. „Neben spezifischen Faktoren wie dem Auftreten von Krankheiten, die einzelne Arten betreffen, leiden viele Vogelarten in unseren Siedlungsgebieten unter Nahrungsmangel und extremen Wetterbedingungen“, erklärt Göwert. „Geht die biologische Vielfalt auf unseren Feldern, an Waldrändern oder in Gärten zurück, verlieren immer mehr Vögel ihre Lebensgrundlagen.“
Bei der diesjährigen Zählung stand die Amsel besonders im Fokus. Hier bestand der Verdacht, dass das in einigen Regionen im vergangenen Sommer wieder stark aufgetretene Usutu-Virus sich bei den Sichtungen bemerkbar machen könnte. „Das scheint sich leider zu bewahrheiten“, so Göwert. „Im vergangenen Jahr wurden uns im gesamten Oldenburger Land vermehrt Verdachtsfälle zu Infektionen mit dem Virus gemeldet. Dies hat sich nun bei der Vogelzählung widergespiegelt. So hatten wir bei der jetzigen Zählung einen Rückgang von 25%.“ Eine Infektion mit dem tropischen Virus verläuft bei Amseln häufig tödlich, was den Bruterfolg im Vorjahr deutlich beeinflusst haben kann und sich nun offenbar in den verminderten Sichtungen niederschlägt. Erfreulich stabil, verglichen mit dem Vorjahr, sind hingegen die Bestände des Hausrotschanzes, Vogel des Jahres 2025.
Die Vogelzählung des NABU fand bereits zum 21. Mal statt. Die NABU-Ornithologen können sich dank der zahlreichen engagierten Teilnehmenden ein gutes Bild der Bestandtrends über die Jahre machen. Bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ haben über 57.000 Menschen mitgemacht und Vögel aus mehr als 39.000 Gärten und Parks in ganz Deutschland gemeldet.
Für alle, die ihren Garten vogelfreundlicher gestalten wollen, hält der NABU-Oldenburger Land entsprechenden Broschüren und Flyer, sowie verschiedene Nistkästen bereit. Alles ist in der Geschäftsstelle am Schlosswall 15 in 26122 Oldenburg von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr erhältlich oder nach Terminvereinbarung: 0441-25600 oder mail@nabu-oldenburg.de.
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Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Oldenburger Land e.V., Schlosswall 15, 26122 Oldenburg Pressedienst NABU Oldenburg aktuell - archiv
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