Dienstag, 30.4.2024
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NABU: Fledermäuse verstehen und schützen
Zur 27. Internationalen Fledermausnacht die Tiere aus nächster Nähe kennenlernen

Oldenburg, d. 21.8.2023:
Fledermäuse gehören zu den faszinierendsten einheimischen Tieren. Nachts begeistern sie mit ihren meisterlichen Flugkünsten, wenn sie mit mehr als 880 Herzschlägen pro Minute durch die Nacht rasen.
Schon seit mehr als 50 Millionen Jahren bevölkern die wendigen Insektenjäger die Erde. In den letzten Jahrzehnten ist ihr Bestand allerdings dramatisch eingebrochen.

Die Folgen der intensiven Land- und Forstwirtschaft, des stetigen Einsatzes von Pestiziden und das daraus resultierende Insektensterben begrenzen die Nahrungsmöglichkeiten. Aber auch die Modernisierung von Fassaden und Dächern sowie das Entnehmen alter Baumbestände sorgen für das Schwinden von geeigneten Lebensräumen. Fledermäuse benötigen sowohl für ihren Winterschlaf als auch für die Aufzucht ihrer Jungen ruhige und sichere Rückzugsorte. Anzutreffen sind sie deswegen häufig in Ritzen und Fugen von Hausdächern und Fassaden als auch in den Hohlräumen alter Bäume.
Werden aber Dachausbauten oder Gebäudesanierungen vorgenommen, geraten die kleinen Flieger in Wohnungsnot. Drei der 25 in Deutschland vorkommenden Arten sind akut vom Aussterben bedroht, vier gelten als stark gefährdet und drei weitere als gefährdet. Deshalb sind sämtliche Fledermausarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

Wohnräume können zur Fledermausfalle werden
Besonders im Spätsommer kann es schon mal passieren, dass sich eine Fledermaus durch gekippte Fenster in die Wohnung verirrt. Im August beginnen nämlich die jungen Fledermäuse ihre Umwelt zu erkunden. Neben Streuobstwiesen, Gewässern und Wäldern suchen sie auch gerne insektenreiche Gärten nach Nahrung ab. Gekippte Fenster werden dann nicht selten mit ihrem eigentlichen Quartier verwechselt.
In einem solchen Fall gibt es keinen Grund zur Panik! Alle heimischen Fledermausarten sind für den Menschen ungefährlich. Trotzdem sollte den Tieren schnell wieder der Weg in die Freiheit ermöglicht werden, denn länger anhaltendes Flattern lockt nur weitere Tiere an und Fledermäuse finden allein nicht wieder aus der Wohnung heraus.
Also in so einem Fall: Licht aus, Fenster und Türen weit öffnen. Sind die Tiere wieder herausgeflogen, sollte trotzdem noch einmal hinter Vorhängen, Schränken, in engen Spalten und Vasen nach weiteren Ausreißern gesucht werden.
Wollen die Fledermäuse nicht von selbst wieder aus der Wohnung, können sie mit Handschuhen vorsichtig in einen Karton mit Luftlöchern gesetzt werden. Als Trinkgelegenheit eignet sich ein mit Wasser befüllter Schraubglasdeckel. Sind sie unverletzt, sollten sie bei Dunkelheit an einem katzensicheren Ort ausgesetzt werden.

Bei allen Fragen und Anliegen bezüglich der Fledermaus helfen die Expert*innen vom NABU-Fledermaustelefon unter 030-284984-5000 gerne weiter.

Der NABU lädt anlässlich der Batnight zur Fledermaus-Exkursion ein
Wie jedes Jahr soll auch die diesjährige 27. internationale Fledermausnacht auf die Bedrohung von Fledermäusen aufmerksam machen. Die jährliche Fledermausnacht findet weltweit in 38 Ländern statt. In Deutschland wird sie seit jeher vom NABU organisiert.
In diesem Rahmen bietet der NABU Oldenburger Land bereits am 25.8.2023 von 20.00 bis 22.00 Uhr unter fachkundiger Leitung eine Fledermauswanderung im Oldenburger Schlossgarten an. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, Fledermäuse mit Hilfe eines Bat-Detektors aufzuspüren. Für Kinder werden zusätzlich Fledermaus-Spiele angeboten.
Die Teilnahmegebühr kann vor Ort entrichtet werden. Für NABU-Mitglieder gibt es eine Ermäßigung. Die Personenzahl ist begrenzt. Interessierte können sich unter 0441-25600 oder per Mail an mail@nabu-oldenburg.de anmelden.

Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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