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Keine Panik vorm „Killer-Käfer“
NABU rät zu mehr Gelassenheit im Umgang mit dem Ölkäfer

Oldenburg, d. 9.5.2023:
„Giftig wie fünf Kreuzottern“ oder „Dieser tödliche Kandidat krabbelt jetzt durch unsere Gärten“ : Mit solch reißerischen Überschriften wird in den Medien über Ölkäfer oder auch Nosferatu-Spinnen berichtet. Angesichts der nicht immer sachlichen Berichterstattung rät der NABU allerdings zu mehr Gelassenheit.

„Die Natur vor unserer Haustür wird in der Presse oft als Quelle großer Gefahren dargestellt. Insekten und andere Tiere, die ihre Beute mit Gift jagen, sich mit Gift vor Fressfeinden schützen oder die aufgrund der steigenden Temperaturen nach Deutschland einwandern, eignen sich offenbar gut, um einen gewissen Gruselfaktor zu erzeugen“, so Mario Göwert vom NABU Oldenburg. „Ölkäfer und andere Insekten sind aber keinesfalls angriffslustige Killer, die es auf Menschen abgesehen haben. Wenn man diese Tiere in Ruhe lässt, entstehen auch keine gefährlichen Situationen – weder für den Menschen noch für die Tiere selbst.“

Einige der Tiere, vor denen neuerdings gewarnt wird, leben schon immer bei uns, wie etwa der Schwarzblaue Ölkäfer. „Er ist weder neu noch breitet er sich stark aus, wie oft behauptet wird. Im Gegenteil – er ist in seinem Bestand gefährdet und steht auf der Roten Liste“, so Göwert. Zwar hat der Käfer ein für Menschen tödliches Gift, das an seinen Gelenken austreten kann. Damit schützt er sich vor Fressfeinden. Tödliche Vergiftungen von Menschen oder Haustieren sind aber bisher nicht bekannt. Auch ist die Panikmache bei neueingewanderten Arten, wie der Nosferatu-Spinne, meist unbegründet. Die Nosferatu lebe in ihrem angestammten Verbreitungsgebiet, dem Mittelmeerraum, schließlich auch in der Umgebung von Menschen, ohne dass es zu Problemen komme, so Göwert.

„Egal, ob eine Spinne, ein Insekt oder ein anderes Tier giftig, ob Neuzugang oder alter Bekannter, es gilt immer das Gleiche: nicht anfassen, schon gar nicht nach dem Tier schlagen, sondern nur beobachten. Und das ist aus pädagogischer Sicht auch genau das, was den Menschen im Umgang mit unserer Natur vermittelt werden sollte“, rät Göwert. Wenn ein Tier in Haus oder Wohnung gekommen ist, es schonend, beispielsweise mit einem Wasserglas und einem festen Stück Papier, einfangen und draußen freilassen. Die vermeintlichen Killer wollen schließlich nur eins: leben.“




Mehr Infos zum Ölkäfer: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/kaefer/27315.html

Mehr zur Nosferatu-Spinne: https://www.nabu.de/news/2022/09/nosferatu.html

Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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