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NABU ruft auf: Jetzt noch schnell Nistkästen für Mauersegler anbringen

Oldenburg, d. 26.4.2023:
Einige wenige Mauersegler sind bereits aus ihrem Winterquartier zu uns zurückgekehrt und täglich werden es mehr. Schon bald kann man am blauen Himmel die gefiederten Flugakrobaten beobachten. „Meist kehren die Mauersegler um den 1.Mai herum aus ihren westafrikanischen Überwinterungsgebieten nach Norddeutschland zurück – und verlassen uns ebenso pünktlich stets rund um den 1. August. Wenn sie Anfang Mai bei uns ankommen, suchen sie schon bald potentielle Brutplätze auf. Dazu zählen Hohlräume unter Dachziegeln oder Verschalungen und anderes mehr; Mauersegler sind dabei nicht sonderlich wählerisch – Hauptsache, sie können geschützt brüten“, weiß Mario Göwert vom NABU Oldenburger Land zu berichten.

„Mauersegler, die von manchen Menschen mit Schwalben verwechselt werden, aber mit gut 40 Zentimetern Flügelspannweite deutlich größer sind, werden nicht ohne Grund als „Sommervögel“ bezeichnet, weil sie sich nur ein gutes Vierteljahr in unseren Breiten aufhalten. Sie sind dem Menschen bereits vor Jahrhunderten mit dem Entstehen der Dörfer und Städte gefolgt; vom einstigen Felsbrüter wurden sie zu einer Art, deren „Felsen“ künftig höhere Häuser waren und deren „Schluchten“ die Straßen“, berichtet Göwert. Über den Dächern und in den Gassen hört man im Sommer stets ihre eindringlichen sirrenden Rufe, verbunden mit ihren wendigen bis zu 200 Stundenkilometern schnellen Flugmanövern.

Mauersegler verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft – ihre kurzen Stummelbeinchen deuten bereits darauf hin. Tatsächlich fangen sie Insekten im wendigen Flug, oftmals schrauben sie sich dabei bis zu atemberaubenden 3.000 Metern in die Höhe, nehmen dort auch Flüssigkeit auf und sogar die Paarung klappt in den Lüften! Auch das durch Speichel zusammengehaltene Nistmaterial wie Halme, Federn, Haare und Anderes, werden dort aufgeschnappt. Nur eines klappt nicht in der Luft: die Brut!

Die Brut findet in den erwähnten Hohlräumen und Nischen statt. „Und hier beginnt das Problem“, so Göwert: „Durch veränderte Bauweisen sowie energetischen Sanierungen – aus Klimaschutzsicht unverzichtbar – finden die Mauersegler immer weniger Brutplätze. Dem sollte schnellstens entgegengewirkt werden und so ist es umso wichtiger, dass mehr Nisthilfen angebracht werden, so beispielsweise an Privathäusern unter dem First oder Giebel, an Schulen und Industriehallen, mindestens jedoch 6 Meter hoch. „Mauersegler haben es gerne gesellig“, fügt der Naturschützer Mario Göwert hinzu, „deshalb ist anzuraten, möglichst mehrere Kästen nebeneinander anzubringen. Wer eine größere Anzahl solcher Kästen anbringt, hat größere Chancen, dass sie alsbald beflogen werden.“

Bereits in der Vergangenheit gab es von der NABU-Stiftung Oldenburgisches Naturerbe ein, durch die Niedersächsische Umweltstiftung Bingo gefördertes Projekt, das von der Dipl.-Biologin Manuela Vosskuhl durchgeführt wurde. Dadurch konnten an Privathäusern und an vielen öffentlichen bzw. gewerblichen Gebäuden insgesamt etwa 170 neue Brutplätze durch die Anbringung von Nisthilfen geschaffen werden. So findet man mittlerweile Brutkolonien an vielen bekannten Oldenburger Gebäuden, so etwa am Herbart-Gymnasium, an der Liebfrauen-Schule, am Oberkirchenrat der Ev.-Luth. Kirche, am Casablanca sowie am Polizeipräsidium. Im letzten Jahr wurden in der Stadt Oldenburg insgesamt 473 Brutplätze erfasst. Auch in diesem Jahr werden wieder die Brutplätze kartiert. Nester können unter www.nabu-oldenburg.org über das Mauersegler-Meldeformular angezeigt werden.

Wer den Mauerseglern helfen möchte, findet verschiedenen Ausführungen von Bruthöhlen in der NABU-Geschäftsstelle. So gibt fertige Holzbetonkästen und Naturholzkästen, es besteht aber auch die Möglichkeit bereits beim Neubau oder der Sanierung sogenannte Niststeine zu verbauen, die im freien Handel erworben werden können.
Weitere Informationen zum Thema Mauersegler sind in der NABU Geschäftsstelle in Oldenburg erhältlich unter 0441-25600.

Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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