Dienstag, 23.4.2024
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Machen Sie den Nistkasten-Check für Ihren Garten
Nistkästen richtig anbringen - und Potentiale nutzen: Es gibt viel mehr Nisthilfen, als landläufig bekannt

Oldenburger Land, d. 21.1.2020:
In vielen Gärten und in der Landschaft schauen die Vögel in wenigen Wochen in Nistkästen hinein, beginnen dann bald die Reviere zu besetzen und starten dann in die neue Brutsaison; und doch ist so mancher Vogelfreund unzufrieden, wenn Gefiederte einen Bogen um den eigenen Garten machten -- ein guter Zeitpunkt, um die Planungen dafür aufzunehmen, den Garten oder Kleingarten so vogelfreundlich herzurichten, dass er im nächsten Frühjahr zum Dorado für allerlei gefiederte Gäste wird, die den Vogelfreund mit Tschilpen, Flöten und Pfeifen erfreuen werden, findet der NABU. „Machen Sie den Nistkasten-Check für Ihren Garten“, ruft Oliver Kraatz, NABU-Geschäftsführer in Oldenburg, auf. „Wenn Sie die meisten der folgenden Fragen bejahen können, sind Sie fast perfekt – ansonsten lässt sich noch viel tun, um Garten oder Kleingarten für Vögel attraktiver zu machen!“

Der NABU-Geschäftsführer hat dafür eine kleine Checkliste zusammengestellt:

Haben Sie bereits Nistkästen in Ihrem Garten angebracht, und, wenn ja, welche und wie viele?
Für Gärten gilt die Faustregel: Zwei Drittel der Nistkästen sollten ein Flugloch von 32 mm Durchmesser haben – gut geeignet für Kohlmeise, Trauerschnäpper, Sperlinge und einige andere -, ein Fünftel ein Flugloch von 27 mm. Diese werden ausschließlich von Blaumeisen beflogen, hier haben „dickere“ Arten keine Chance ... Darüber hinaus sollten auch spezielle Kästen für Vögel mit anderen Ansprüchen angebracht werden, etwa für den Zaunkönig, die Bachstelze, für Nischenbrüter wie Grauschnäpper und Rotschwanz. Beliebt sind auch „Mehrfamilienhäuser“ für Sperlinge und die bekannten Starenkästen, von denen auch mehrere dicht beieinander angebracht werden können. Weiten Teilen selbst passionierter Vogelfreunde unbekannt sind auch Nistkästen für Garten- und Waldbaumläufer, die ohne Rückenwand – als solche dient der Baumstamm – am Baum angebracht werden, und in die die Baumläufer seitlich einschlüpfen können. Mauersegler, die wendigen Flieger in unseren Häuserschluchten, nisten gern hinter Dachziegeln und Verschalungen, wo sie es aufgrund der zunehmenden Gebäudeisolierung immer schwerer haben. Für sie können ebenfalls Kästen angebracht werden, die auch in großer Höhe an Gebäuden Sinn machen.

Müssen Nistkästen an Bäumen angebracht werden, oder können sie auch an Wänden befestigt werden?
Wände von Häusern, Schuppen, Garagen, Carports, auch von größeren Gebäuden wie Fabrikhallen, Scheunen oder Schulen sind grundsätzlich geeignet. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Fluglochrichtung möglichst Richtung Südosten zeigt und ausreichend hoch angebracht werden, damit keine Katzen zu ihnen gelangen können.

Können auch für heimische Eulen Nisthilfen angebracht werden?
Wer über einen sehr großen Garten mit hohem, altem Baumbestand verfügt, kann einen Waldkauz-Nistkasten anbringen. Für Scheunen und Gehöfte mit mäusereichem Umfeld gut geeignet sind die großvolumigen Schleiereulen-Nistkästen, die hinter einer Wand mit Einflug montiert werden sollten. Der hoch bedrohte Steinkauz nimmt spezielle Brutröhren an, die allerdings nur in geeigneten Randlagen von Dörfern mit offener Landschaft einen Sinn machen. Für Waldohreulen kann man Brutkörbe in Bäume setzen.

Was kann für die immer mehr zurückgehenden Schwalben getan werden?
Neben einer anzulegenden Lehmpfütze ist es sinnvoll, für Rauchschwalben – Gebäudebrüter – ein so genanntes Schwalbenbrett im Stall, der Scheune oder an anderem geeignetem Ort, anzubringen, in dem sie ihr Nest „kleben“ können; für Mehlschwalben – sie brüten außen gern unter Dachvorsprüngen – gibt es ebenfalls Brutbretter mit Holzfächern.

Wie sieht es mit Rotkehlchen, Amsel, Heckenbraunelle und anderen aus? Kann man für sie ebenfalls Nisthilfen schaffen?
Gut geeignet sind so genannte Nisttaschen und Nistampeln – letztere hängen frei in einem grobmaschigen Drahtgeflecht. Nisttasche und Nistampel können aus Zweigen von Ginster oder Kiefer gebaut werden. Früher waren sie viel bekannter als heute...

Wo bekomme ich Baupläne und detaillierte Informationen, wenn ich selbst noch Hand anlegen möchte, um viele Nisthilfen zu schaffen?
Der NABU hält ein Info-Paket mit einer 30seitigen Bauplansammlung, der Farbbroschüre „Vögel im Garten“ und dem „Mauersegler-Baubuch“ des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) bereit, das gegen Einsendung von 10 Euro angefordert werden kann beim NABU, Stichwort „Nisthilfen“, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg.

Presserechtlich verantwortlich: Oliver Kraatz, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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