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NABU: Wildtiere in Not – Wasserstellen helfen bei großer Hitze Extreme Temperaturen und Trockenheit setzen Tieren zu – einfache Maßnahmen im Garten und auf dem Balkon können Leben rettenOldenburg, Oldenburger Land, d. 12.8.2025: Die anhaltend hohen Temperaturen und die außergewöhnliche Trockenheit seit Jahresbeginn belasten nicht nur Menschen, sondern auch die Tierwelt. Die meisten Vögel, Igel, Insekten und andere Wildtiere leiden derzeit massiv unter Wassermangel und Überhitzung. Wer einen Garten oder Balkon besitzt, kann jetzt mit wenigen Handgriffen dafür sorgen, dass die tierischen Mitbewohner gut durch diese Hitzeperiode kommen.
Trinkstellen richtig anlegen und pflegen
Zentral für das Überleben vieler Tiere sind Trink- und Badestellen. Der richtige Standort entscheidet dabei über die Akzeptanz: Vögel wie Amseln, Rotkehlchen oder Haussperlinge nehmen eine Tränke nur an, wenn sie sich dort sicher fühlen. Daher sollte die Wasserstelle gut einsehbar sein und in der Nähe Büsche oder Bäume bieten, die bei Gefahr schnellen Schutz ermöglichen. Gleichzeitig ist wichtig, dass die Tränke nicht allzu dicht am Gebüsch steht, damit Katzen sich nicht unbemerkt auf die Lauer legen können. So entsteht ein ausgewogenes Verhältnis aus Sicherheit und freier Sicht, das den Vögeln sowohl Schutz als auch rechtzeitige Fluchtmöglichkeiten bietet. Dasselbe gilt für Gartenteiche, die entweder klassisch angelegt oder in einer Zinkwanne als Mini-Biotop aufgestellt werden können. Steht die Wasserfläche teilweise im Schatten, wird die Algenbildung verringert und die Wasserqualität bleibt erhalten.
„Eine kleine Wasserstelle im Garten oder auf dem Balkon kann in heißen Sommerwochen überlebenswichtig sein – nicht nur für Vögel, sondern auch für Igel, Eichhörnchen und viele Insekten“, erklärt Mario Göwert, Leiter der Bezirksgeschäftsstelle Oldenburger Land.
Schatteninseln und Lebensräume schaffen
Hecken und Sträucher sind an heißen Tagen wichtige Rückzugsräume. Sie spenden Schatten, schützen den Boden vor dem Austrocknen und tragen so dazu bei, dass Insekten, Würmer oder Schnecken als Nahrung länger verfügbar bleiben. Gleichzeitig wirken sie wie ein natürlicher Sonnenschirm und schaffen ein kühleres Mikroklima, ein guter Grund dafür, dass Gehölze aktuell noch nicht zurück geschnitten werden sollten.
Hygiene schützt vor Krankheiten
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Hygiene der Wasserstellen. Vor allem bei hohen Temperaturen können sich Krankheitserreger rasant vermehren, die für Vögel tödlich sein können. Deshalb gilt: Das Wasser sollte täglich gewechselt und die Tränke gründlich gereinigt werden. Eine einfache Bürste und kochendes Wasser genügen, um Keime wirksam zu beseitigen. Wer zwei Wasserschalen im Wechsel nutzt, kann jeweils eine Schale vollständig austrocknen lassen, auch das verhindert die Ausbreitung von Krankheitserregern. Regenwassertonnen sollten stets abgedeckt sein, um Tiere vor dem Ertrinken zu schützen.
Für die Trinkstellen eignen sich spezielle Vogeltränken aus dem Fachhandel, aber auch flache Schüsseln oder Untersetzer. Wichtig ist dabei ein rauer Gefäßboden, damit die Tiere genügend Halt finden. Die Wassertiefe sollte zwischen zweieinhalb und zehn Zentimetern variieren, um sowohl kleinen als auch größeren Vögeln einen sicheren Zugang zu ermöglichen. Spatzen, Amseln und andere Arten schätzen zusätzlich Sandbäder, in denen sie sich von Parasiten befreien können.
„Jede Wasserstelle sollte unbedingt mit einem großen Ast, Stein oder Holzstück ausgestattet sein. So finden Vögel halt, zudem können sich so Mäuse und andere Wildtiere, vor allem aber Insekten, vor dem Ertrinken retten“, betont Mario Göwert.
Naturnahe Gärten bieten mehr als Wasser
Wer den Garten naturnah gestaltet, etwa mit heimischen Wildblumen und Stauden, bietet Wildbienen und Schmetterlingen zusätzliche Nahrungsquellen und schafft neue Rückzugsräume. Auch der richtige Zeitpunkt zum Gießen spielt eine Rolle: Am besten morgens oder abends bewässern, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten.
Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich schon auf kleinstem Raum ein wichtiger Beitrag leisten, damit heimische Tierarten die heißen Sommerwochen unbeschadet überstehen. Jeder Quadratmeter zählt – ob Balkon, Terrasse oder Garten – um in Zeiten zunehmender Trockenheit neue Oasen für die Natur zu schaffen.
Wer zu diesem Thema weitere Informationen benötigt oder sich gar aktiv einbringen möchte, ist beim NABU Oldenburger Land e.V. genau richtig aufgehoben. Dort gibt es Broschüren zu Themen wie „naturnahes Gärtnern“ und „Hilfe für Wildtiere“ sowie Trinkschalen für Vögel. Personen die sich aktiv engagieren wollen, können an der Arbeitsgemeinschaft „Naturgarten“ teilnehmen und in der Fachgruppe „Klimaschutz“ mitwirken.
Die NABU-Geschäftsstelle am Schlosswall 15 in 26122 Oldenburg hat von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr geöffnet oder nach persönlicher Terminvereinbarung. Kontakt: 0441-25600 oder Mail: mail@nabu-oldenburg.de.
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Mario Göwert, NABU-Bezirksgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg, mario.goewert@nabu-niedersachsen.de, Tel. 0441 25600
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Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Bezirksgeschäftsstelle Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg Pressedienst NABU Oldenburg aktuell - archiv
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