Donnerstag, 20.3.2025
Pressedienst NABU Oldenburg  aktuell - archiv

Mehr als 120 Vogelarten bei jeder Fahrt beobachtet: Naturparadies Masuren unter NABU-Leitung „jenseits der Klischees“ erlebbar

Oldenburg, Oldenburger Land, d. 4.2.2025:
Polen – Da! Der dumpfe Ruf der Großen Rohrdommel, der wohl seltensten Reiherart Europas, erklingt aus zwei gegenüberliegenden Ecken des kleinen Schilfsees, während sechs große, weiße Silberreiher elegant im Röhricht verschwinden. Am Rand des Gewässers tritt ein stolzer Kranich mit zwei staksenden Jungvögeln ins Freie. Über allem liegt der Ruf mehrerer Kuckucke aus der Umgebung, begleitet vom schwätzenden Gesang des Drosselrohrsängers und dem glockenhellen Ruf unzähliger Rotbauchunken. Ein Naturerlebnis der Superlative, eine Artenvielfalt, wie sie in Europa kaum noch anzutreffen ist – hier hat sie eine Arche gefunden. Noch.

Wir sind in Masuren, im Nordosten Polens. Genau dorthin pflegt der NABU Niedersachsen enge Kontakte zu Naturschützern. Seit vielen Jahren führt das Reiseteam des NABU Niedersachsen Reisegruppen in diese Region – „um Einblicke hinter die Kulissen zu bekommen, jenseits der Klischees“, wie Rüdiger Wohlers, der die Reisen leitet, betont. „Uns geht es darum, die Vielfalt Masurens, aber auch des Ermlands und Podlasiens im Biebrza-Nationalpark zu zeigen – jenseits von Klischees. Natürlich spielen auch Kultur, Geschichte und das Alltagsleben der Menschen eine Rolle, doch am meisten fasziniert die unglaubliche Schatzkammer der Natur, die es zu entdecken gilt. In Masuren sind großflächige Natur- und Kulturlandschaften erhalten geblieben, die hierzulande längst verschwunden sind: die kleinteiligen Wiesenlandschaften, die riesigen alten Wälder, die nährstoffarmen Gewässer, die von der Eiszeit geprägte, sanft gewellte Landschaft. Hinzu kommt der deutlich geringere Nutzungsdruck auf die Landschaft, was sich in Brachen und artenreichen, blühenden Weg- und Waldrändern zeigt. So konnte sich eine überwältigende Artenvielfalt erhalten – Wiedehopf, Pirol, Neuntöter, Laubfrosch und Segelfalter sind hier noch häufig zu entdecken“, begeistert sich Wohlers, der 1998 das Reiseprogramm des NABU Niedersachsen ins Leben rief.

„Zudem ist die Bevölkerungsdichte hier viel, viel niedriger als in Deutschland. Es gibt weniger Flächenverbrauch und auch die nächtliche Lichtverschmutzung ist nur ein Bruchteil der hiesigen. Viele Reisende erkennen dann fasziniert, dass die Milchstraße kein Schokoriegel ist“, schmunzelt Wohlers.

Dem Reiseteam des NABU Niedersachsen ist es wichtig zu zeigen, wie sehr der Naturschutz zur nachhaltigen Entwicklung der Region auch wirtschaftlich beiträgt: „Naturschutz ist Kapital.“ – Von Beginn an begleitet einer der besten Vogelkundler Polens die Gruppen. „Er ist unser Freund und weiß genau, wo es am meisten zu beobachten gibt und was aktuell zu sehen ist“, berichtet Wohlers. „Und im Biebrza-Nationalpark, dem größten und jüngsten Nationalpark Polens – ich nenne ihn immer ‚Polens Serengeti‘ –, werden wir von erfahrenen Rangern geführt. Neben den Elchen faszinieren hier besonders die hochgefährdeten Vogelarten: Weißflügelseeschwalben, Kampfläufer – die wir dort balzend ebenso in großer Zahl erlebten wie Uferschnepfen und Bekassinen – sowie zahllose Schmetterlinge und Libellen. Schier endlos weitet sich die Landschaft vor unseren Augen, durchzogen vom satten Gelb der Sibirischen Schwertlilien“, schwärmt der Naturschützer. „Bei jeder unserer Reisen konnten die Gruppen mehr als 120 Vogelarten zählen, der Rekord liegt bei 127.“

Das Standquartier der NABU-geführten Gruppen befindet sich in dem kleinen, mitten im Masurischen Landschaftspark gelegenen Ort Krutyn, im Flussbogen der gleichnamigen Krutynia. Hier wird gemeinsam gepaddelt oder mit einem Stakenboot gefahren. Natürlich führen weitere Ausflüge zu besonderen Orten – etwa in ein Storchendorf mit doppelt so vielen Störchen wie Einwohnern oder zu den majestätischen Seeadlern. Auch historische Stätten stehen auf dem Programm.

In diesem Jahr finden aufgrund der großen Nachfrage sogar drei vom NABU Niedersachsen geführte Reisen statt: zwei im Frühling und Frühsommer, eine über Silvester – mit Pferdeschlittenfahrt und Tierspurenwanderung im Wald.

Infos dazu unter www.natur-und-reisen.de, das gedruckte Programm kann unter Tel. 04761 – 70804 angefordert werden. Gedruckte Reiseprogramme liegen in der NABU-Bezirksgeschäftsstelle Oldenburg Land am Schlosswall 15 in Oldenburg aus und können dort zu den Öffnungszeiten von Montag bis Donnersstag in der Zeit zwischen 15.00 und 17.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 0441-25600abgeholt werden.

Hinweis zum Abdruck von NABU-Fotos:
Der NABU Niedersachsen gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen Berichterstattung. Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen, behält sich der NABU das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet.

Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Oldenburger Land e.V., Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

Pressedienst NABU Oldenburg  aktuell - archiv
seitenanfang
Impressum
NABU-Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
Tel: 0441-25600 - Fax: 0441-2488761 - mail@nabu-oldenburg.de
Öffnungszeiten: Mo - Do, 15.00 - 17.00 Uhr
Gestaltung + Technik: ziesmer@nabu-oldenburg.de