Mittwoch, 24.4.2024
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NABU-„Stunde der Gartenvögel“: Rückgang von Gebäudebrütern
Abnahme von Mehlschwalbe und Mauersegler / Meldungen noch bis 22. Mai möglich

Oldenburg, Oldenburger Land, d. 16.5.2023:
Die erste Zwischenbilanz der „Stunde der Gartenvögel“ zeigt:
Bei den drei häufigsten Vogelarten hat sich im Vergleich zum Vorjahr im Oldenburger Land nicht viel geändert: Der Haussperling wurde am häufigsten gesichtet, gefolgt von der Amsel, der Kohlmeise und der Blaumeise.

Die Anzahl der Gebäudebrüter geht dagegen weiter zurück. „Damit macht sich leider ein negativer Trend bemerkbar, welcher schon seit längerem zu beobachten ist“, zeigt sich Mario Göwert vom NABU Oldenburger Land besorgt. „Die außerordentlichen Flugakrobaten zeigen sich damit nicht nur weniger oft am Himmel, auch ihre auffallenden Rufe sind seltener zu hören.“ Im Vergleich zum Mai 2022 gingen die Sichtungen der Mauersegler im Raum Oldenburg um 66 Prozent zurück, bundesweit um 37 Prozent. Grund für den Rückgang sind fehlende Brutmöglichkeiten an Gebäuden durch nicht vogelfreundliche Sanierungen sowie das Insektensterben, das insbesondere den Fluginsektenfressern zu schaffen macht. Vermutlich kehren dieses Jahr einige Exemplare auch wetterbedingt etwas später aus ihren Überwinterungsgebieten zurück, hofft Göwert.
Die Anzahl der Mehlschwalbe nimmt in den Beobachtungen ebenfalls bundesweit ab.

Anders sieht dies beispielsweise bei der Ringeltaube und anderen Taubenarten aus, deren Beobachtung einem positiven Trend folgt: „Die Tauben zieht es verstärkt in die Siedlungen, wo das Nahrungsangebot zum Teil besser ist als auf dem Land“, so Göwert. „Die Türkentaube profitiert zudem von milderen Wintern und wird in den letzten Jahren auch in Niedersachsen zunehmend häufiger gemeldet, ebenso wie die Hohltaube.“

Konstant sind dagegen die Bestände der verschiedenen Meisen- und Finkenarten geblieben. Hier macht sich womöglich das vergangene Mastjahr bemerkbar. Den NABU-Fachleuten zufolge hätten diese Waldvogelarten durch die Fülle an Baumfrüchten viel zu fressen gehabt. Dadurch sind weniger Vögel einem entbehrungsreichen Winter zum Opfer gefallen als in Jahren mit weniger Baumfrüchten.

Keine Entwarnung gibt es dagegen beim Feldsperling: Trotz seines bundesweit sechsten Platzes in der Rangliste gibt es bei ihm in ganz Deutschland weniger Beobachtungen als 2022. Die stets leicht abnehmende Häufigkeit setzt damit den negativen Trend der Vorjahre fort. Auch im Oldenburger Land ist eine Abnahme seit mindestens 2015 deutlich erkennbar.

Gemeldet werden kann noch bis zum 22. Mai. Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden sowie mit der kostenlosen NABU-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Im Anschluss nehmen die Vogelschutzexperten des NABU die Auswertung vor.

Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ebenfalls auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden.

Fragen rund um Vogelwelt, vogelfreundliche Gärten und zu anderen Naturschutzthemen aller Art beantwortet der NABU an seinem Naturtelefon montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr unter 030 – 284 984 6000.


Pressebilder, einen Teilnahmebogen und Grafiken zum Druck: www.NABU.de/sdg-medieninfos

Detaillierte Ergebnisse: www.NABU.de/gartenvoegel-auswertung

Vogel-Podcast des NABU: www.NABU.de/vogelpodcast  

Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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