Mittwoch, 24.4.2024
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NABU Oldenburger Land zum aktuellen Nährstoffbericht
Positiver Trend erkennbar, aber noch immer zu hohes Nährstoffaufkommen besonders im Landkreis Cloppenburg

Oldenburger Land, d. 16.3.2022:
Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen haben am 16. März 2022 den aktuellen Nährstoffbericht 2020/2021 vorgestellt und sprechen von einem deutlich rückläufigen Nährstoffaufkommen insbesondere aus der Tierhaltung. Laut Bericht erreiche Niedersachsen auf Landesebene erstmals eine Stickstoffdüngebilanz unterhalb der gesetzlichen Grenze, die bei 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr liegt.

Hartmut Drebing, Vorsitzender der NABU-Bezirksgruppe Oldenburger Land, kommentiert hierzu: „Diese Entwicklung ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nichtsdestotrotz ist dieser Rückgang immer noch nicht stark genug. Neben der Grafschaft Bentheim überschreitet nur noch der Landkreis Cloppenburg die gesetzliche Stickstoff-Obergrenze, insbesondere aufgrund des Eintrages von umwelt- und gesundheitsschädlichem Ammoniak-Stickstoff aus der Tierhaltung in die Luft.
Auch das Grundwasser ist auf großen Teilen des Oldenburger Landes mit Nitrat über den Grenzwerten belastet und gefährdet damit die Trinkwasserversorgung – und noch immer ist ein Großteil der Fließgewässer in Niedersachsen in einem schlechten Zustand.“

Wie wichtig eine Reduzierung der Nährstoffeinträge in Böden und Gewässer ist, bestätigt auch die kürzlich neu veröffentlichte Rote Liste wirbelloser Tiere des Bundesamtes für Naturschutz (BfN): In Deutschland sind 26,2 Prozent der etwa 6.750 neu bewerteten Insektenarten gefährdet – darunter vor allem gewässergebundene Arten. Damit diese wassergebundenen Insektenarten und ihre Lebensräume erhalten werden können, müssen die Einträge weiter stark verringert werden – ein wichtiger Schritt dahin ist das Erreichen der Ziele von EG-Wasserrahmenrichtlinie sowie EG-Nitratrichtlinie, von denen das Land Niedersachsen insgesamt noch ein gutes Stück entfernt ist.

Wenn man zusätzlich beachtet, dass beispielsweise artenreiches Grünland maximal 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr verträgt, bevor es verarmt, ist selbst der gesetzliche Grenzwert deutlich zu hoch angesetzt und müsste erheblich verringert werden.

Presserechtlich verantwortlich: Oliver Kraatz, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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