Freitag, 19.4.2024
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NSG Ahlhorner Fischteiche: NABU unterstützt Mahnungen des Forstamts für Schutz
Drebing: „Es ist später als 5 vor 12 für dieses Tafelsilber des Naturschutzes“

Oldenburger Land, d. 4.1.2022:
Der NABU Oldenburger Land unterstützt die Mahnungen des Forstamts Ahlhorn, endlich konsequente Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um das „Tafelsilber des Naturschutzes“, das 437 Hektar große Naturschutzgebiet (NSG) Ahlhorner Fischteiche „zu retten, denn es steht schon auf der Kante“, wie Vorsitzender Hartmut Drebing betonte. Er könne jeden Satz unterstreichen, der dazu vom Forstamt bei einer Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses der Gemeinde Dötlingen gesagt worden sei.

„Es ist für die Ahlhorner Fischteiche bereits später als 5 vor 12“, unterstrich Drebing: „Die dramatischen Entwicklungen in diesem Gebiet, das durch mehr als 200 festgestellte Vogelarten, viele gefährdete Amphibien-, Fledermaus- und vor allem auch Pflanzenarten gekennzeichnet ist, müssen das Land zum schnellstmöglichen Handeln antreiben!“ Wie andere Naturschutzverbände auch, fordere der NABU dies bereits seit Jahrzehnten ein – seit den 70er Jahren. „Die schleichende Zerstörung des Naturschutzgebiets durch die Intensivlandwirtschaft oberhalb muss sofort gestoppt werden. „Sonst werden Rothalstaucher und Schellente ebenso wie viele andere Arten dort keine Zukunft haben“, führt Drebing an. Es müsse zu Extensivierungen und auch von Dünger- und Nitrateinträgen völlig freizuhaltenden Bereichen im Oberlauf der Lethe bis in deren Quellbereiche kommen.

Drebing wies darauf hin, dass die Ahlhorner Fischteiche Teil eines so genannten FFH-Gebiets, also eines nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zu schützenden Bereichs – das ist die höchste Schutzkategorie in der EU – sind.
Es habe sich bereits gezeigt, dass Deutschland bislang den Verpflichtungen zum Erhalt der FFH-Gebiete in einem guten Zustand nicht in genügendem Sinne nachkommt. In Bezug auf Grünland sei bereits eine Klage gegen die Bundesrepublik beim EuGH anhängig.

„Im Hinblick auf die Ahlhorner Fischteiche zeige sich, dass sich deren Zustand als Teil des FFH-Gebiets stetig verschlechtert habe, ohne, dass die zuständigen Behörden ihren Verpflichtungen nachgekommen seien. Der NABU wird daher weiterhin Druck auf die zuständigen Stellen ausüben“, kündigte der Vorsitzende des im Oldenburger Land mehr als 16.000 Mitglieder starken NABU an.

Presserechtlich verantwortlich: Oliver Kraatz, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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