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NABU: „Stunde der Gartenvögel“ vom 13. bis 16. Mai
Hinweise auf erneutes Blaumeisensterben

Oldenburger Land, d. 7.5.2021:
Welche und wie viele Vögel durch unsere Gärten und Parks flattern, wird das Himmelfahrts-Wochenende vom 13. bis 16. Mai zeigen: Der NABU ruft gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der NAJU zur 17. „Stunde der Gartenvögel“ auf.

„Immer mehr Menschen nehmen an der Stunde der Gartenvögel teil – in den vergangenen Jahren konnten wir einen starken Zuwachs der Teilnehmendenzahl verzeichnen“, sagt Oliver Kraatz, NABU-Bezirksgeschäftsführer im Oldenburger Land. „Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch einmal deutlich verstärkt. Das Interesse an der Natur vor der eigenen Haustür steigt“, so Kraatz.
Allein 2020 hat sich die Teilnehmendenzahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: Mehr als 161.000 Menschen hatten 2020 mitgemacht und aus rund 107.000 Gärten über 3,2 Millionen Vögel gemeldet.

Im Oldenburger Land haben letztes Jahr über 2.100 Menschen bei der Stunde der Gartenvögel Daten erhoben und dadurch wichtige Informationen darüber geliefert, wie es den verschiedenen Vogelarten geht. Insgesamt wurden dabei fast 44.000 Vögel gezählt. Die Top drei der häufigsten Gartenvögel in der Region und ganz Niedersachsen blieb 2020 unverändert: Auf Platz eins lag der Haussperling, gefolgt von Amsel und Kohlmeise.

Die große Datenmenge aus den Zählungen ergibt ein genaues Bild von Zu- und Abnahmen in der Vogelwelt unserer Gärten und Parks. Im vergangenen Jahr konnte ein plötzlicher Bestandseinbruch der Blaumeise um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt werden, in Niedersachsen lag der Rückgang bei minus 14 Prozent. Hauptursache dafür war eine in Deutschland neue Bakterieninfektion, die im März und April zu einem Massensterben der beliebten Gartenvögel geführt hatte. „Die kommende Zählung wird Aufschluss darüber geben, ob die Blaumeisen die Verluste durch erfolgreiche Bruten ausgleichen konnten. Leider ist es ebenso möglich, dass sich der Abwärtstrend weiter fortsetzt“, sagt Oliver Kraatz. „Aktuelle Meldungen deuten darauf hin, dass die Epidemie auch in diesem Frühjahr wieder zuschlägt. Aus den Landkreisen Ammerland und Oldenburg wurden uns bereits einige Fälle gemeldet.“

Die Chancen stehen gut, bei der Zählung den ersten öffentlich gewählten Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, zu sehen: „Im langjährigen Mittel wird das Rotkehlchen innerhalb einer Stunde in fast jedem zweiten Garten entdeckt. Die Art steht damit auf Rang sieben der zuverlässigsten Gartenvögel“, so Kraatz. Bisher sind die Bestände des Rotkehlchens in den Gärten seit Beginn der Aktion im Jahr 2005 stabil.

So funktioniert die Stunde der Gartenvögel
Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder Telefon – kostenlose Rufnummer am 15. Mai von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115. Gemeldet werden kann auch mit der kostenlosen NABU-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 24. Mai.

Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden.


Schulstunde der Gartenvögel
Es gibt gerade keine Schulstunde? Bei der Naturschutzjugend (NAJU) schon – und zwar draußen! Mit der „Schulstunde der Gartenvögel“ lädt die NAJU vom 17. bis 21. Mai 2021 alle jungen Vogelfreund*innen dazu ein, sich mit der heimischen Vogelwelt zu beschäftigen und vertraut zu machen. Hierfür kann ein Paket mit Lehrbegleitheft und Materialien für bis zu 20 Kindern für 5 Euro erworben werden. NAJU Niedersachsen, Stichwort ‚Schulstunde der Gartenvögel‘, Alleestr. 36, 30167 Hannover.


Infos zur Aktion: www.stundedergartenvoegel.de
Vogelwelt-App: www.NABU.de/vogelwelt
Portraits der 40 häufigsten Gartenvögel: www.nabu.de/gartenvoegel
NABU-Vogeltrainer: https://vogeltrainer.nabu.de

Presserechtlich verantwortlich: Oliver Kraatz, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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