Dienstag, 23.4.2024
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Kiebitz: „Charaktervogel“ des Oldenburger Landes unter den Top Ten
Noch bis Mitte März Wahl des NABU-„Vogels des Jahres“ möglich

Oldenburg, d. 25.2.2021:
Wenn es „einen“ Charaktervogels Niedersachsens gibt, der für das nordwestlichste Bundesland mit seinen Wiesen, Weiden und Marschen steht, ist es der Kiebitz. Dieser zu den Regenpfeifern gehörende, gut 30 Zentimeter große und mit einer Flügelspannweite von gut 70 Zentimetern ausgestattete, auffällig schöne Vogel mit seiner Federholle hat es geschafft, aus den Vorwahlen zum NABU-„Vogel des Jahres“ 2021, die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Aktion in diesem Jahr durch die breite Öffentlichkeit erfolgte, hervorzugehen – und sich damit einen aussichtsreichen Platz gesichert, vielleicht auf das Siegertreppchen fliegen zu können – vorausgesetzt, der Kiebitz erringt ausreichend Stimmen. Die Wahl der zehn Kandidaten ist noch bis zum 19. März unter www.vogeldesjahres.de möglich.

Und der Kiebitz ist unter diesen Kandidaten eine Art, die es schwer hat in den Landschaften Europas, betont Jörg Grützmann von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg (OAO): „Die Bestände des Kiebitzes sind seit Jahrzehnten auch im Oldenburger Land stark rückläufig. Wir müssen befürchten, ihn zu verlieren, wenn sich diese Entwicklung fortsetzt“, so der erfahrene Vogelkundler. „Noch vor gut 50 Jahren war der Kiebitz eine häufige Erscheinung. Sein namensgebender ‚kiwitt‘-Ruf, sein bewegter Flug und seine großen Anzahlen auf Wiesen und Weiden gehörten noch in den 70er Jahren zum verbreiteten, normalen Bild. Das hat sich grundlegend geändert: Von 1988 bis 2016 sanken seine Bestände dramatisch, bundesweit um 88 Prozent, im Oldenburger Land in diesem Zeitraum um 65 Prozent. Er gilt heute als stark gefährdet“, zeigt sich Grützmann besorgt.

Der Kiebitz, der aus diesem Grund bereits 1996 zum „Vogel des Jahres“ gewählt wurde, leidet unter dem Verlust extensiver Grünländereien. Frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen machen ihm das Leben schwer, ebenso der dramatische Rückgang von Insekten und als Nahrung sowie der Flächenverlust durch Überbauung. Jahrzehntelange Trockenlegungen haben ebenfalls ihre Spuren hinterlassen und seine einstigen Lebensräume stark verändert. „Viele ehemalige Grünländereien sind heute Maisäcker – verlorenes Terrain für den Kiebitz und andere Wiesenvogelarten“, sagt Jörg Grützmann, der wehmütig an Zeiten zurückdenkt, als Kiebitze noch allgegenwärtig waren. Der Kiebitz ist Standvogel beziehungsweise Teilzieher. Aus Nord- und Osteuropa überwintern dort lebende Kiebitze oft in den küstennahen Regionen Niedersachsens. Und nun hat er es unter die Top Ten der Kandidaten zum NABU-„Vogel des Jahres“ geschafft

Ein Farbposter mit den 50 bisherigen Vögeln des Jahres kann angefordert werden gegen Einsendung von 5 Euro beim NABU, Stichwort „Poster Vogel des Jahres“, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg. -




Hinweis:
Der Bird-O-Mat hilft dabei, den eigenen Favoriten zur Wahl des Vogels des Jahres herauszufinden.
Unter
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/wahl-2021/29200.html
kann der passende Kandidat gewählt werden.

Presserechtlich verantwortlich: Oliver Kraatz, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg
 

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